Betr.: Anfrage zum Thema Vermeidung von durch Niederschläge verursachten Wasserschäden.
Die letzten Jahre haben gezeigt, dass der Klimawandel auch in Deutschland angekommen ist. Die Sommermonate der Jahre 2018, 2019 und 2020 waren extrem heiß und trocken und führten dazu, dass die oberen Bodenschichten austrockneten. Der Sommer 2021 führte zu Starkregen von über 50 l/m². Dieses führte zu überfluteten Kellern und dazu, dass Flüsse und Bäche im Werler Raum über die Ufer traten. Die Katastrophen, die durch den Starkregen in Teilen Deutschlands verursacht wurden, sind bekannt und müssen nicht mehr erwähnt werden. Der meteorologische Dienst geht davon aus, dass die Winter wärmer dafür aber auch nasser werden, die Sommer durch extreme Hitze unterbrochen von massiven Starkregenereignissen geprägt sein werden.
Die Auswirkungen dieser Wetterphänomene liegen für die Stadt Werl und die umliegenden
Ortsteile auf der Hand. In den Sommermonaten führen Hitze und Trockenheit zu einer Austrocknung der obersten Bodenschichten und damit zu einer Versiegelung des Bodens. Bei plötzlich auftretenden Starkregenereignissen kann das Wasser nicht versickern und es fließt über Straßen und Kanäle zu den tiefsten Punkten.
Hieraus entstehen unter Umständen erhebliche Schäden und Kosten.
Ähnliches gilt für die Winter. Wärmere Temperaturen mit höherer Luftfeuchtigkeit haben bereits in diesem Jahr zu einem Schneechaos geführt. Die Folgen der Schneeschmelze sind ebenfalls Hochwasser und die daraus entstehenden Probleme.
Aber auch die heißen und trockenen Sommer führen zu einem weiteren Problem. Ohne Wasserzufuhr sterben Pflanzen und Bäume ab und der Grundwasserspiegel sinkt langsam aber sicher immer weiter ab.
Daher haben wir die folgende Fragen an die Verwaltung:
- Auf welche maximale Niederschlagsmenge pro m² sind die Werler Kanäle ausgelegt?
- Welche Planungen seitens der Verwaltung gibt es, neben der Renaturierung der Bach- und Flussläufe, Hochwasser möglichst zu vermeiden, bzw. zu bekämpfen?
- Wird zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr [Einsatzberichte] eine Statistik geführt, wo es regelmäßig zu Überflutungen bzw. Wasser im Keller kommt?
- Welche Maßnahmen werden seitens der Stadt verfolgt, um das Niederschlagswasser dem Grundwasser zu zuführen?
- Da der Versickerungsbeiwert in Werl für die Versickerung nicht optimal ist, würde es sich doch anbieten eventuelle Versickerungsbecken in geeigneten Ortsbereichen so anzulegen, dass dort Teiche entstehen, die dann als Lebensraum für Frösche, Molche und Wasservögel dienen könnten, sowie für Weiden und andere Pflanzen, die mit Überschwemmungen klar kommen. So würde das Regenwasser nicht nur versickern, sondern auch über die Verdunstung dem Wasserkreislauf zugeführt.
Wie sieht das die Verwaltung, welche Probleme könnte es bei der Anlage und Umsetzung von entsprechenden Anlagen zur Wasserspeicherung geben? - Wäre es sinnvoll, Bauherren oder Eigentümern von Gebäuden einen finanziellen Anreiz zu bieten, Zisternen oder Rigolen zu bauen, um die Wassermenge in den Kanälen zu verkleinern?
Siegbert May Christoph Prünte
Werl, 28.07.2021
Verwaltung der Stadt Werl
Hedwig-Dransfeld-Str. 23
59457 Werl
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